Deutsche Umwelthilfe kritisiert Reform der Gebäudeförderung als Katastrophe für den Klimaschutz

Deutsche Umwelthilfe kritisiert Reform der Gebäudeförderung als Katastrophe für den Klimaschutz

Deutsche Umwelthilfe kritisiert Reform der Gebäudeförderung als Katastrophe für den Klimaschutz

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die gestern Abend vorgestellten Kürzungen bei der Förderung für Gebäudesanierung als Katastrophe für den Klimaschutz. Das Bundeswirtschaftsministerium müsse dringend nachsteuern, so die DUH. Die geplanten Änderungen würden die Gebäudesanierung in Zeiten von Inflation und steigenden Baukosten vollständig zum Erliegen bringen, kommentiert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH:

„Wir sind fassungslos über die Änderungen an der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Während Minister Habeck von Energiesparen und Energieeffizienz spricht, schafft er hiermit de facto die Sanierung des Gebäudebestandes ab. Diese Aktion über Nacht ist eine Absage an den Klimaschutz im Gebäudesektor. Wenn das die Politik dieser sogenannten Klimaregierung sein soll, sieht unsere Zukunft sehr düster aus. Es ist blanker Hohn, diese Änderungen als Neuausrichtung für mehr Sanierung zu verkaufen, aber das Programm dermaßen zusammen zu kürzen. Die extrem wichtige Zuschussförderung für die energetische Sanierung wird gestrichen, statt zielgenau nachzusteuern. Stattdessen soll es nur noch eine Kreditförderung mit deutlich reduzierten Fördersätzen geben und einen komplizierten Mix aus Tilgungszuschüssen und Zinsverbilligungen. Auch der Bonus für den individuellen Sanierungsfahrplan soll wegfallen. In Zeiten steigender Baupreise und Inflation lässt das Förderprogramm Eigentümerinnen und Eigentümer im Regen stehen. Das kann auch der längst überfällige Stopp der Förderung gasbetriebener Heizungen nicht wettmachen. Auch der ‚Worst First Bonus‘, der nur die 25 Prozent schlechtesten Gebäude adressiert, reicht nicht aus, denn in Deutschland sind fast die Hälfte aller Gebäude dringend sanierungsbedürftig. Sinnvolle Maßnahmen, wie eine spezielle Unterstützung von Eigentümerinnen und Eigentümern mit geringem Einkommen fehlen hingegen. Nur durch die Sanierung des Gebäudebestandes kann der Energieverbrauch nachhaltig gesenkt werden. Bundesminister Habeck muss umgehend nachsteuern, die Zuschussförderung beibehalten und die Fördermittel für die Sanierung auf 25 Milliarden Euro pro Jahr anheben.“

Erst gestern hat die DUH mit einer Studie des Öko-Instituts nachgewiesen, dass die Sanierung der energetisch schlechtesten Häuser besonders hilft, um Menschen mit geringem Einkommen und das Klima zu schützen. Die DUH fordert deshalb, die Bestandssanierung zu priorisieren, die Effizienz-Standards im Ordnungsrecht für den Neubau anzuheben, die Bundesförderung für effiziente Gebäude auf die Sanierung auszurichten und die Fördermittel auf 25 Milliarden Euro pro Jahr anzuheben.

Pressemeldung von   DUH