Traumgarten! Aber barrierefrei!

barrierefreier Garten

Traumgarten! Aber barrierefrei!

Der eigene Garten schenkt Kraft, lenkt ab von Sorgen und schenkt Entspannung. Gleichzeitig gibt er die Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. Wenn die Mobilität nachlässt kann der eigene Garten aber auch viele unüberwindbare Hindernisse beinhalten. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, einen Garten barrierefrei zu gestalten. Dazu gehören eine passende Bepflanzung, Wegbeleuchtung, eine besondere Bewässerung, Hochbeete und Höhenunterschiede, die es zu überwinden gilt.

 

Garten als Ort der Entspannung und Erholung

Für Menschen mit Behinderung oder Senioren im Alter ist der Garten ein wunderbarer Ort für Entspannung, Erholung und Rückzug. Zudem hält er fit. Wer einen barrierefreien Garten gestalten will, sollte auf eine gute Planung achten. Immerhin geht es darum, das Grün vor dem Haus in einen passenden Ort zu verwandeln, der den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Wichtig ist es dabei in einem ersten Schritt, Höhenunterschiede zu leichten Gefällen zu machen und Stufen in Rampen zu verwandeln.

 

Oase auch für Senioren und Behinderte

Bauliche Veränderungen sind für die perfekte Barrierefreiheit meist unumgänglich. Wer mit dem Rollstuhl oder einer Gehhilfe unterwegs ist, kann dank Rollstuhlrampen überall im Garten unterwegs sein. Schwellenfreie Türen, griffige Bodenbeläge oder Handläufe machen das Erreichen des Gartens noch einmal leichter. Wichtig für die Sicherheit bei schlechten Lichtverhältnissen ist eine ausreichende Beleuchtung. Einige simple Schalter für verschiedene Elektronik kann kinderleicht montiert werden. Die Gestaltung des barrierefreien Grüns bedeutet viel körperliche Anstrengung und Zeit. Es ist daher ratsam zu überlegen, ob und was selbst erledigt werden kann oder ob die Gestaltung nicht doch einem Experten überlassen werden sollte. Empfehlenswert sind Überlegungen, bei was Unterstützung benötigt wird. Für die Veränderung des Gartens ist ein Garten- und Landschaftsbauer der richtige Ansprechpartner.

Die optimale Entscheidungshilfe ist hier übrigens der Rampenberater von barrierefrei.de.

Diese haben sich teils auf einen barrierefreien Traumgarten spezialisiert und verfügen über das notwendige Fachwissen.

Wer sich auch mit Gehhilfe oder Rollstuhl bequem durch seinen Garten begeben möchte, benötigt Wege. Diese müssen ausreichend breit sein, damit mit dem Rollstuhl darübergefahren werden kann. Das Material muss zudem rutschfest sein und am besten aus wasserdurchlässigen Dränsteine bestehen. Die Steine müssen sorgfältig verlegt werden, damit keine Rollen entstehen, in denen sich der Reifen am Rollstuhl verkeilen kann.

Experten empfehlen eine Breite von mindestens 1,20 Meter. Wenn sich Kurven nicht vermeiden lassen und es rechtwinkelige Abzweigungen gibt, sollte die Breite mindestens 1,6o m betragen. So kann auch ohne große Anstrengungen gewendet werden. Für eine gute Fahrt oder ein sicheres Gehen darf das Längsgefälle des Wegs nicht über 6 % Steigung betragen. Das Quergefälle sollte zudem maximal 2 % Steigung besitzen. Die Tore müssen darüber hinaus leicht zu öffnen sein. Eventuell ist auch ein elektrischer Gartentoröffner eine Möglichkeit. Der Taster dafür wird auf einer Höhe von rund 85 cm angebracht.

 

Darauf ist beim barrierefreien Garten zu achten

Ein Garten kann durch die Natur schnell unsicher gemacht werden. Moos sollte daher regelmäßig vom Weg entfernt werden, da sonst Rutschgefahr besteht. Auch Sträucher sollten aus dem Weg geschnitten werden. Steine am Rand des Weges sollten zudem immer wieder kontrolliert werden. Experten können bei der Begutachtung in Bezug auf Gefahren unterstützend aktiv sein. Gibt es im Garten Höhenunterschiede, können sie beseitigt oder optimiert werden. Je nach Wünschen und Anforderungen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Das komplette Entfernen von Treppen ist meist nicht zwingend notwendig, schon ein befestigter Handlauf kann eine Hilfe sein.

Wer auf den Rollstuhl angewiesen ist, benötigt eine Rampe. Ist eine Rollstuhlrampe nicht möglich oder sind Treppen nicht machbar, kann ein Außenlift die Lösung sein. Davon gibt es unterschiedliche Versionen. Ein Außentreppenlift etwa verfügt über wetterfeste und robuste Technik und bietet zudem einen Transport im bequemen Sitzen. Denkbar ist aber auch ein Außenplattformlift. Damit wird der Rollstuhlbesitzer mitsamt der Bewegungshilfe nach oben oder unten transportiert. Etwa um die Distanz zwischen Terrasse und Garten zu überwinden. Außenhublifte können unabhängig von den Stufen angebracht werden und überwinden damit kleine, vertikale Unterschiede der Höhe. So können auch Menschen im Rollstuhl verschieden hohe Ebenen erreichen. Hier findet auch ein schwerer Elektrorollstuhl seinen Platz. Auch schwere Einkäufe können mit dieser Hilfe transportiert werden.

 

Ausreichende Beleuchtung und geeignetes Bewässerungssystem

Eine ausreichende Beleuchtung des Weges ist zwingend notwendig, wenn das Tageslicht nicht mehr vorhanden ist. Dabei muss auf einiges geachtet werden. Die Lampen dürfen weder blenden, noch Schatten werden und gleichmäßig im Garten verteilt sind. Die Lichtschalter dafür werden im besten Fall im Wohnhaus in einer Höhe von 85 cm angebracht, damit sie auch aus sitzender Position erreicht werden können. Als Alternative zum Lichtschalter gibt es auch Beleuchtungen, welche per Fernbedienung gesteuert werden.

Eine Zeitschaltuhr lässt die Beleuchtung täglich automatisch zu einer eingestellten Uhrzeit aktiv werden. Und es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Mittels Bewegungsmelder wird der Garten mitsamt seinen Wegen beim Betreten erleuchtet. Ein Fachmann kann dabei helfen, die passende Beleuchtung und Steuerung auszuwählen. Strahler im Garten sind übrigens nicht nur wichtig für die Sicherheit. Angeleuchtet Pflanzen machen auch optisch einiges her.

Wer einen Garten pflegt, muss natürlich auch regelmäßig die Pflanzen gießen. Dafür sind der Wasserbedarf und der Standort der Pflanzen grundlegend für die Bewässerung. Profis achten bei der Installation genau darauf, dass sich das Wasser nicht staut, keine Erde wegschwemmt oder Wasser unnötig auf den Gehweg spritzt. Wenn der Schlauch zu kompliziert und die klassische Gießkanne zu schwer und unhandlich ist, eignen sich andere Systeme zur Bewässerung. Verlegte Schlauchsysteme oder Sprinkler sorgen für eine Bewässerung per Zeitschaltuhr oder Knopfdruck.

schubkarre
Hochbeete als gute Alternative zum klassischen Beet

Ist jemand auf einen Rollstuhl angewiesen, können Hochbeete eine gute Chance sein, weiterhin den grünen Daumen auszuleben. Kleine Einbuchtungen erleichtern es, alle Ecken zu erreichen. Dank eines solchen Hochbeetes ist es auch nicht mehr notwendig sich zu bücken. Für Menschen mit Rückenbeschwerden ist das eine gute Möglichkeit weiterhin Pflanzen zu setzen und zu Obst oder Gemüse sowie Kräuter zu ernten. Ein Hochbeet sollte mindestens 65 cm hoch sein.

Besonders praktisch ist eine Ablage oder auch eine Halterung für Gartenschlauch und Gartengeräte. Am besten besteht das Beet aus hochwertigem Material und ist vom TÜV zertifiziert. Dank verschiedener Anbieter, die sich auf Hochbeete spezialisiert haben, gibt es mittlerweile vollkommen individuell herstellbare Beete. Dafür gibt es etwa auch Abdeckungen, die das Beet dann witterungsbeständig machen sowie Schutznetze gegen Schnecken und anderes Ungeziefer. Auch für Hochbeete gibt es System zur automatisierten Bewässerung. Ein Hochbeet ist in der Regel von allen Seiten abfahrbar.

Die richtige Bepflanzung mach den Charme eines jeden Gartens aus. Dabei erzielen auch Pflanzen mit weniger Aufwand hinsichtlich der Pflege schöne Effekte und sind zudem für Menschen, die in der Bewegung eingeschränkt sind, geeignet. Dauerblüher und Stauden sind eine schöne Möglichkeit, auch in den kalten Jahreszeiten herrliche Pflanzen im Traumgarten vor dem Haus zu bewundern.

Auch Bäume gibt es übrigens speziell für Menschen, die auf einen barrierefreien Garten angewiesen sind. Statt den üblichen großen Obstbäumen stehen kleinere Verwandte zur Auswahl. Aber Achtung: Obstbäume bedeutet oft auch herunterfallendes Obst und abfallende Blätter, die dann aufgehoben werden müssen. Passiert das nicht werden Insekten angelockt und es besteht Rutschgefahr auf den Wegen. Es eigenen sich daher am besten Pflanzen, die die Früchte lange Zeit tragen. Statt einem Gemüsebeet eignen sich Pflanzen und Sträucher wie Flieder, Eberesche, Waldrebe, Winterjasmin oder Haselnuss. Giftige Gewächse oder Pflanzen mit Dornen sollten aus einem barrierefreien Garten grundsätzlich verbannt werden.

Individuelle Gartengeräte schonen die Gelenke

Der Garten braucht nicht nur schöne Bepflanzung, sondern auch entsprechende Pflege. Für Menschen mit Einschränkungen ist das oft nicht leicht. Je nach den eigenen Bedürfnissen gibt es dazu aber bereits wunderbare Möglichkeiten, die bei der Gartenpflege helfen können. So kann ein ergonomisches Gartenwerkzeug etwa dank verstellbaren Griffen und einer langen Teleskopstange entlasten. Zudem besteht solches Werkzeug aus leichtem und gut geformtem Material, welches die Arbeit zusätzlich leichter macht. Wer auf solche Geräte achten möchte, hält am besten Ausschau nach dem Gütesiegel von der Aktion Gesunder Rücken e.V.. Geräte mit diesem Zertifikat entlasten den Rücken, sind individuell je nach Anforderungen verstellbar und schonen zudem die Gelenke. Damit kann dem Werkeln im eigenen Garten auch vom Rollstuhl aus oder im Stehen nichts mehr im Weg stehen.

Die Wissenschaft kommt mittlerweile übrigens zum klaren Ergebnis, wie wichtig Gärten insbesondere für Senioren sind. Sie schaffen eine Oase des Rückzugs und tragen entscheidend zur Gesundheit von Körper und Seele bei. Nicht grundlos wird das sogenannte Waldbaden, also das regelmäßige Spazierengehen im Wald, in Japan bereits ärztlich bei Depressionen oder anderen Beschwerden verschrieben. Die Natur hat die Kraft, den Blutdruck zu senken und den Puls zu beruhigen. So kann ein Aufenthalt im eigenen Grün erheblich dazu beitragen, dass der Körper entspannt und herunterfährt. Wer wird bei zwitschernden Vögeln, bunten Blumen und duftenden Kräutern nicht automatisch ruhiger? So macht Wohnen auch im Alter oder mit einer Behinderung Spaß.

 

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