Ausrichtung nach Himmelsrichtung im Eigenheim

Ausrichtung nach Himmelsrichtung im Eigenheim

Ausrichtung nach Himmelsrichtung im Eigenheim

Oft geben örtliche Bauordnungen eine einzuhaltende Standrichtung des Hauses vor. Diese orientiert sich an einem einheitlichen Stadtbild. Wer einmal morgens, mittags und abends in einer Innenstadt in die vier Himmelsrichtungen schaut, wird bemerken, dass viele Städte aus dem Mittelalter oder sogar aus der Römerzeit nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet sind. Ob trauf- oder giebelständig, ist je nach Region unterschiedlich. Welche Gründe hat eine Ausrichtung nach Himmelsrichtung?

Als Raucher auf die übliche Windrichtung achten

Der ideale Platz für eine Raucherecke auf einem Grundstück ist meistens leicht gefunden. Fast alle Gebäude haben im Außenbereich eine nahezu windstille Ecke. Zum Schutz vor Sturmschäden ist es üblich, Schrägdachhäuser mit der Dachfläche gegen den Wind zu stellen. Kommt in der Region starker Wind meistens aus westlichen Richtungen, so zeigt auch eine Schrägdachfläche gegen Westen. Die Dachschräge reduziert die Kraft des Windes und treibt ihn nach oben, also weg vom Haus. Hinter dem Haus, also Richtung Osten, ist es daher nahezu windstill. Vom Haus aus gesehen Richtung Osten ist demnach der beste Platz, Aschenbecher für draußen aufzustellen. Der Zigarettenqualm steigt nach oben und wird nicht ins eigene oder in Nachbars Haus geweht.

Schlafzimmer nach Sonnenauf- oder -untergang auswählen

In vielen Bauplänen gehen die Schlafzimmerfenster nach Norden raus. Das soll direkte Sonneneinstrahlung im Schlafzimmer verhindern, sodass der Raum tags wie nachts stets der dunkelste sein wird. Wer gerne von der Sonne geweckt wird, kann dagegen den Raum im Haus als Schlafzimmer bestimmen, der nach Osten zeigt. Umgekehrt bieten Räume, deren Fenster nach Westen gehen, viel Abendsonne und schöne Sonnenuntergänge. Es hängt also vom eigenen Tagesrhythmus ab, ob Richtung Norden die beste Wahl ist oder ob ein Ausblick nach Nordost oder nach Nordwest eine passende Abweichung von der Grundrichtung darstellt. Im Raum selbst kann mit lichtundurchlässigen Rollos eine temporär gewünschte Dunkelheit erzeugt werden. Mit einfachen Vorhängen kann dagegen eine Atmosphäre wie Dämmerung erzeugt werden.

Garten nach Süden ausrichten

Ein Garten mit Pflanzen und Bäumen wird gerne südlich vom Haus positioniert. Im Süden des Grundstücks scheint am längsten die Sonne. Hier gedeiht die Vegetation am besten. Steht das Haus in der Grundstücksmitte, sollte es nicht gerade den ganzen Tag dem Garten in der Sonne stehen. Hochwachsende Bäume werden zwar irgendwann das Gebäude überragen und könnten dann im Norden stehen. Zum einen werden sie es im Schatten aber schwerer haben, die notwendige Höhe zu erreichen. Zum anderen nehmen sie dort dem Nachbargrundstück viel Licht weg, sodass sie dort eventuell nicht bleiben können. Ein Kräutergarten verträgt keine pralle Sonne und mag es lieber halbschattig. Hier lohnt es sich, Richtung Osten nach einem schönen Platz dafür zu schauen.

Bei Hanglage Weglängen beachten

Liegt das Grundstück des Eigenheims an einem Hang, beeinflusst das die Lichtmenge und die Auswirkungen von Wind und Sturm. Hänge werden überwiegend erst seit neuerer Zeit bebaut und waren lange für Wald und Ackerflächen vorbehalten. Historische, mittelalterliche Stadtkerne liegen eher in Senken und auf ebenen Flächen. Häuser in Hanglage verfügen dafür nicht selten über einen wundervollen, weiten Ausblick. Wo das der Fall ist, gehen Wohnzimmer und Garten eher in Richtung hangabwärts. Für die Planung von Haus und Garten spielen bei Hanglage die zurückzulegenden Wege eine größere Rolle. Bei jedem Transport, wie die täglichen Einkäufe, Möbel und Einrichtungsgegenstände, aber auch Leitungswasser und Abwasser, müssen Höhenunterschiede bewältigt werden. Dies ist neben den Himmelsrichtungen bei Planungen zusätzlich zu berücksichtigen.