Teppichfliesen und Teppichboden: ein Vergleich

Teppichfliesen und Teppichboden: ein Vergleich

Teppichfliesen und Teppichboden: ein Vergleich

Sollen Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Büro mit einem textilen Bodenbelag ausgestattet werden, fällt die Wahl schnell auf die klassische Teppich-Auslegware. Der in der Regel als großformatige Rolle erhältliche Teppichboden bekommt jedoch mehr und mehr Konkurrenz von Teppichfliesen und Teppichdielen. Dieser selbstliegende oder selbstklebende Textilbelag gleicht Nachteile der Meterware durch Modularität aus. Aufschluss darüber, welcher Textilbelag sich in welchem Raum besser behauptet, liefert der Vergleich von selbstliegenden Teppichfliesen und Teppichboden.

Teppichfliesen und Teppichboden – wo liegen die Gemeinsamkeiten?

Betrachtet man Teppichfliesen und Teppichboden nebeneinander, ist der Unterschied ganz klar. Während Teppichböden als Rollen in einer Breite von meist zwei bis fünf Metern erhältlich sind, sind Teppichfliesen in der Regel 50 x 50 cm groß. Mittlerweile gibt es auch Teppichdielen in den Maßen 50 x 100 cm. Kriterien wie die Luxusklasse, Oberflächenqualität, Polfasermaterial, Poleinsatzgewicht und Lichtechtheit werden bei beiden Textilbelägen herangezogen, um Teppichfliesen und Teppichboden in ihrer Qualität und Beanspruchbarkeit zu bewerten. Lediglich bei der Rückenausstattung gibt es aufgrund der verschiedenen Verlegemethoden Unterschiede.

Teppichfliesen und Teppichboden: ein Vergleich

 

Gemeinsamkeiten von Teppichfliesen und Teppichböden sind unter anderem

  1. der hohe Komfort: Sowohl Teppichfliesen als auch Teppichböden sorgen für ein gastliches und einladendes Ambiente. Ein Raum mit Textilbelag wird in der Regel als sehr wohnlich und behaglich empfunden.
  2. die guten akustischen Eigenschaften: Da textile Bodenbeläge sowohl den Tritt- als auch den Begehschall dämmen, sorgen sie sowohl in darunterliegenden Etagen als auch im Raum selbst für eine angenehme Akustik. Eine Trittschalldämmung von bis zu 28 dB bei Hochflor-Produkten ist keine Seltenheit.
  3. Trittsicherheit und verminderte Sturzgefahr: Im Gegensatz zu Hartbodenbelägen bieten textile Beläge eine sehr gute Trittsicherheit. Im Kinderzimmern wird zudem die Verletzungsgefahr bei Stürzen minimiert. Sehr langflorige Shaggy-Teppichfliesen sollten in Bereichen mit akuter Sturzgefahr jedoch nicht gewählt werden.
  4. wärmende Eigenschaften: Während harte Bodenbeläge erst durch den Einsatz einer Fußbodenheizung wirklich warm wirken, sorgen Teppichfliesen und Teppichböden für ein hohes Wärmeempfinden. Alleine dadurch, dass die gefühlte Temperatur durch die Verlegung textiler Beläge steigt, können Energie und damit Heizkosten gespart werden. Viele der Textilböden sind auch verlegbar auf warmwassergeführten Heizsystemen.
  5. die angenehme Haptik: Textile Böden werden gerne für Räume gewählt, in denen man öfter Barfuß läuft. Gerade weiche Hochflor-Teppichfliesen und -Teppichböden in Velours-Qualität laden zum Barfußlaufen ein und schmeicheln den Füßen.

Wie gehen Hygiene und Textilbeläge zusammen?

Ganz klar ist, dass es sich bei textilen Bodenbelägen wie Teppichböden und Teppichfliesen nicht um die hygienischsten Fußböden handelt. Aus gutem Grund werden im Gesundheitswesen eher selten Textilbeläge, sondern Vinyl- oder Linoleumböden eingesetzt. Gerade Wohnräume wie das Schlafzimmer, Kinderzimmer und Wohnzimmer können durch den Einsatz von Teppich-Auslegware oder -Fliesen in akustischer, optischer als auch energetischer Hinsicht aufgewertet werden. Auch Büros profitieren von dem Einsatz des schallschluckenden Bodenbelags.

Geht es um die Anschaffung eines textilen Bodenbelags, sollte auch an einen Bürstsauger gedacht werden. Saugt man die Teppichfliesen oder Teppichböden regelmäßig ab, muss man sich keine Sorgen vor der Staubbelastung machen. Da die Fasern den Staub festhalten, wird dieser nicht permanent aufgewirbelt und kann beim nächsten Saugvorgang entfernt werden. Teppichfliesen haben in Sachen Hygiene zusätzlich die Nase vorn, da sie bei hartnäckigen Verschmutzungen ausgetauscht werden können. Grundsätzlich gilt für alle Textilbeläge, dass Flecken durch Tupfen und nicht durch Reiben zu entfernen sind.

Teppichfliesen und Teppichboden: ein Vergleich

Die Oberflächenstruktur: hierauf kommt es an

Während sich die Rückenkonstruktionen von Teppichfliesen und Teppichboden meist voneinander unterscheiden, ist die Palette an Oberflächenstrukturen, Qualitäten und Polfasermaterialien weitestgehend gleich. Die Oberfläche beziehungsweise Polschicht besteht in der Regel aus Polyamid oder Polypropylen. Ein Polyamid-Textilbelag ist aufgrund des höheren Poleinsatzgewichts und der Robustheit etwas hochwertiger, aber auch preisintensiver. Dafür richten sich die Fasern von Polyamid-Teppichfliesen und -Teppichböden nach Druckbelastung schneller wieder auf.

Hinsichtlich der Oberflächenstruktur von Teppichfliesen und Teppichböden unterscheidet man meist zwischen den folgenden Qualitäten:

  1. Nadelvlies: Faservlies-Bodenbelag, der durch mechanische Nadeln verfestigt wird. Nadelvlies-Teppichböden und -Fliesen findet man meist in Büros, Ämtern oder auf Messen, da diese Beläge sehr strapazierfähig und eher robust als komfortabel und weich sind.
  2. Schlingenqualität: Bei der sogenannten Schlingenware oder Schlingen-Teppichfliesen liegen die Garne als Schlingen auf dem Belag auf. Es entsteht eine eher feste und robuste Oberfläche, die meist gut geeignet zum Befahren mit Stuhlrollen ist. Bei Teppichfliesen und Teppichböden mit Muster handelt es sich meist um Schlingenqualitäten, da die geringe Florhöhe und Webtechnik viele Designs zulassen.
  3. Velours-Qualität: Bei Velours-Teppichböden und -Teppichfliesen werden die Garnschlingen aufgetrennt, sodass eine samtige und weiche Oberfläche entsteht. Da Laufspuren hier manchmal zu sehen sind, sollte man hier am besten zu einem Polyamid-Belag greifen.
  4. Kräuselvelours-Qualität: Bei den sogenannten Frisé- oder Saxony-Teppichböden und -Teppichfliesen werden die aufgetrennten Schlingen zusätzlich miteinander verdreht. Die in der Regel sehr weichen Textilbeläge zeigen meist eine körnige, lebhafte Optik und eignen sich gut für heimische Räume, in denen ein hoher Komfort gefragt ist.

Teppichfliesen und Teppichboden: ein Vergleich

Rücken von Teppichböden

Teppichböden sind in den meisten Fällen mit Textil-, Vlies- oder Schaumrücken ausgestattet. Viele Hersteller setzen heute auf umweltfreundliche Rückenkonstruktionen aus recycelten oder natürlichen Materialien, die sowohl nachhaltig als auch gesundheitlich unbedenklich sind.

  1. Schaumrücken: Ein Schaumrücken verleiht dem Teppichboden ein angenehmes Laufgefühl und sorgt für Wärme- und Schalldämmung. Auch können leichte Unebenheiten durch den Schaumrücken oft ausgeglichen werden.
  2. Textilrücken: Teppichböden mit Textilrücken sollten immer verklebt werden. Sie sind langlebig, oft gut geeignet für Fußbodenheizungen und meist sehr stabil, da die Verbindung zwischen Rücken und Polschicht enger ist.
  3. Vliesrücken: Teppich-Auslegware mit Vliesrücken bietet den Vorteil, dass sie gerade in kleineren Räumen einfach mit doppelseitigem Klebeband verlegt werden kann. Meist ist dieser Teppichboden zudem sehr emissionsarm und kann verhältnismäßig umweltfreundlich produziert werden.

Aufbau von Teppichfliesen

Bei selbstliegenden Teppichfliesen wird im Gegensatz zu Teppichböden häufig auf Bitumen zurückgegriffen. Durch das hohe Eigengewicht des Bitumens können die Fliesen einfach ohne Klebstoff lose verlegt werden. Viele Hersteller setzen aber mehr und mehr auf nachhaltigere Rückenausstattungen aus recycelten und natürlichen Materialien.

Die moderne Alternative: Vorteile von selbstliegenden Teppichfliesen

Die Modularität und klebstofffreie Verlegung macht aus Teppichfliesen einen flexiblen und praktikablen Bodenbelag. Nachteile, die beim Teppichboden oft erwogen werden, fallen bei den Modulen häufig weg.

Vorteile von selbstliegenden Teppichfliesen im Gegensatz zur Rollenware sind zum Beispiel

  1. die einfache Verlegung: Selbstliegende Teppichfliesen lassen sich einfach Stoß an Stoß verlegen. Wie bei allen Bodenbelägen ist eine gründliche Untergrundvorbereitung wichtig. Fliesen an beanspruchten Stellen kann man zusätzlich mit Klebeband fixieren.
  2. die Wiederaufnahme: Da die Teppichfliesen nicht fest mit dem Untergrund verbunden sind, können einzelne Fliesen bei Bedarf aus dem Verbund entnommen werden. Auch die Mitnahme bei Umzügen bei selbstliegenden Teppichfliesen möglich.
  3. die Reinigung: Da sich die Fliesen bei Bedarf aufnehmen lassen, sind hartnäckige Flecken kein so großes Ärgernis wie beim Teppichboden. Häufig ist eine gründliche Reinigung unter der Dusche möglich. Zudem können die Fliesen einfach ausgetauscht werden, ohne dass der gesamte Bodenbelag erneuert werden muss.
  4. Transport und Handling: Sind Teppichrollen sehr sperrig, überzeugen Teppichfliesen durch ein relativ einfaches Handling. Außerdem fällt deutlich weniger Verschnitt an.

Kreative Gestaltungsmöglichkeiten mit Teppichfliesen

Nicht zuletzt werden Teppichfliesen für ihre Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung geschätzt. Ist man bei der Teppich-Auslegware in seinen kreativen Möglichkeiten relativ eingeschränkt, lassen sich Teppichfliesen einer Kollektion untereinander kombinieren. Klassische Schachbrettmuster, Hervorhebungen und optische Abgrenzungen sind nur einige der zahlreichen Möglichkeiten. Aufgrund der speziellen Rückenkonstruktion und durch Fiberglas verstärkte Aufbauten lassen sich einige der Teppichfliesen auch als individueller Teppich nach Maß einsetzen.