Hausbau: Was beim Verlegen von Wasserleitungen zu beachten ist
Das Verlegen von Wasserleitungen ist eine wichtige Aufgabe, die sorgfältige Planung und fachkundige Ausführung erfordert. Von entscheidender Bedeutung ist das Verlegen von Wasserleitungen, um hinterher eine zuverlässige Wasserversorgung im Haus sicherzustellen, ohne dass es zu Schäden an der Bausubstanz kommt. Egal, ob Sie ein Haus renovieren oder ein komplett neues Gebäude errichten möchten, es gibt eine Reihe wichtiger Aspekte, die dabei beachtet werden müssen. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die verschiedenen Wasserleitungen im und am Haus
- Trinkwasserleitungen: Verantwortlich für die Versorgung des Hauses mit sauberem und trinkbarem Wasser. Trinkwasserleitungen sollten aus hochwertigem Material bestehen, das einerseits korrosionsbeständig und andererseits ungiftig ist. Heutzutage wird hierfür in der Regel Edelstahl verwendet, aber auch Kupfer und einige Kunststoffe wie Polyethylen (PE) oder Polyvinylchlorid (PVC) sind denkbar. Diese können bereits fertig produziert gekauft werden. Alternativ kann man ein Edelstahlrohr schneiden lassen, sodass es passgenau zum eigenen Bauvorhaben passt. Für die Zuführung von Trinkwasser werden grundsätzlich zwei Leitungen verlegt, eine für Warmwasser, eine für Kaltwasser.
- Abwasserleitungen: Dienen der Ableitung von Abwasser und Abflüssen aus dem Haus. Diese Leitungen sollten aus robustem Material wie PVC oder Gusseisen bestehen, das den Belastungen von Abwasser standhalten kann. Es ist wichtig, dass die Abwasserleitungen fachgerecht installiert werden, um Verstopfungen und Lecks zu vermeiden.
- Kaltwasserleitung zur Gartenbewässerung: Gehört zum Haus ein Garten, wird üblicherweise auch eine Wasserleitung nach draußen gelegt. Je nach Konstruktion werden diese ober- oder unterirdisch verlegt und fungieren als Wasserquelle für Wasserschläuche, Gartenduschen und andere Arten, den Außenbereich mit Wasser zu versorgen. Hierfür können Stahlbleche nach Maß angefertigt werden, um Staunässe an der Entnahmestelle zu vermeiden.
Wasserleitung selbst verlegen – die rechtlichen Vorgaben
Generell gelten beim Verlegen von Wasserleitungen strenge Vorschriften, die es unbedingt einzuhalten gilt. Für Trinkwasserleitungen gelten die Vorgaben des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW). Nur Leitungen, die vom DVGW zugelassen sind, dürfen beim Hausbau verlegt werden. Außerdem ist die Trinkwasserverordnung zu berücksichtigen. Daneben dürfen manche Leitungen nur von Sanitärinstallateuren verlegt werden. Hierzu zählen etwa der Wasserhauptanschluss sowie alle Wasserleitungen, die mit dem Wasserzähler verbunden sind. Alle anderen Leitungen können mit dem nötigen Verständnis und handwerklichem Geschick auch selbst verlegt werden. Dies betrifft auch die erforderlichen Armaturen.
Bei Abwasserrohren wird zwischen HT- und KG-Rohren unterschieden. Erstere werden innerhalb des Hauses verwendet und dienen der Abfuhr von allgemeinen Abwässern. KG-Rohre (Kanal-Grundrohre) verbinden die Abwasserleitung des Hauses mit der Kanalisation. Diese bestehen aus rotbraunem PVC und dürfen grundsätzlich nicht innerhalb von Gebäuden verbaut werden, da sie unter Hitzeeinwirkung giftige Dämpfe abgeben können.
Geeignete Materialien für Wasserleitungen
Für Wasserleitungen gibt es verschiedene geeignete Materialien, aus denen Sie je nach Bedarf und Anwendung wählen können. Ein beliebtes Material für Trinkwasserleitungen ist Kupfer. Kupferleitungen sind langlebig, korrosionsbeständig und ungiftig. Sie bieten eine hervorragende Beständigkeit gegenüber Hitze und Druck und sind daher ideal für den Einsatz in Trinkwassersystemen.
Eine weitere Option sind Kunststoffrohre wie PEX (vernetztes Polyethylen) oder PVC (Polyvinylchlorid). Diese Materialien sind leicht, flexibel und einfach zu handhaben. Sie sind kostengünstiger als Kupfer und bieten gute Korrosionsbeständigkeit. Kunststoffrohre eignen sich gut für Kaltwasserleitungen, während PEX-Rohre auch für Warmwasserleitungen verwendet werden können. Für bestimmte Anwendungen, wie beispielsweise Abwasserleitungen, können auch Gusseisen- oder PVC-Rohre verwendet werden, die eine hohe Festigkeit und Beständigkeit gegen chemische Einflüsse bieten.
Wie bereits erwähnt, kommen häufig auch Wasserleitungen aus Edelstahl zum Einsatz. Edelstahl bietet eine hohe Korrosionsbeständigkeit und ist besonders gut geeignet für Anwendungen, bei denen eine hohe Hygiene und chemische Beständigkeit erforderlich ist. Edelstahlrohre sind robust, langlebig und können sowohl für Trinkwasserleitungen als auch für Abwasserleitungen verwendet werden.
3 Optionen für die Installation
- Bei der Aufputz-Installation werden die Wasserleitungen sichtbar an der Wand oder Decke verlegt. Diese Installationsart eignet sich gut für Renovierungen oder temporäre Lösungen, da sie einfach und schnell umzusetzen ist. Die Leitungen werden durch Rohrschellen oder Kabelkanäle befestigt und können bei Bedarf leicht zugänglich sein.
- Die Unterputz-Installation hingegen verläuft unsichtbar in den Wänden. Hierbei werden die Wasserleitungen in den Mauerwerksstrukturen oder in speziellen Installationsschächten verlegt. Diese Installationsart bietet eine ästhetisch ansprechende Lösung, da die Leitungen nicht sichtbar sind. Sie eignet sich besonders für Neubauten oder größere Renovierungsprojekte, bei denen eine glatte Wandoberfläche gewünscht wird.
- Die Vorwand-Installation ist eine spezielle Form der Unterputz-Installation und wird oft im Badezimmer angewendet. Hierbei werden die Wasserleitungen in einer vorgebauten Wandverkleidung installiert, die vor der eigentlichen Wand angebracht wird. Diese Installationsart ermöglicht die Integration von Sanitärelementen wie Toilettenspülkästen oder Waschbecken in die Wandverkleidung und ermöglicht gleichzeitig den Zugang zu den Leitungen für Wartungsarbeiten.