Ratgeber Balkonkraftwerk – das sollte man vor dem Kauf eines Balkonkraftwerks wissen

Ratgeber Balkonkraftwerk - das sollte man vor dem Kauf eines Balkonkraftwerks wissen

Ratgeber Balkonkraftwerk – das sollte man vor dem Kauf eines Balkonkraftwerks wissen

Ein Balkonkraftwerk bietet eine umweltfreundliche und kostengünstige Möglichkeit, Strom zu erzeugen. Bevor man sich für den Kauf entscheidet, sind einige Faktoren wichtig. Dieser Ratgeber unterstützt Sie, die beste Wahl zu treffen und das Potenzial Ihres Balkonkraftwerks voll auszuschöpfen.

Die Leistung eines Balkonkraftwerks hängt von der Größe und Effizienz der Solarmodule ab. Auch die Ausrichtung und der Standort spielen eine Rolle. Unter optimalen Bedingungen kann ein Balkonkraftwerk jährlich etwa 552 kWh Strom erzeugen. Bei einem Eigenverbrauch von 80 Prozent und einem Strompreis von 35,91 Cent pro kWh sparen Sie etwa 159 Euro im Jahr.

Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk liegen zwischen 500 und 700 Euro. Früher waren sie bei rund 1.000 Euro. Eine Mini-PV-Anlage amortisiert sich nach drei bis vier Jahren. Über 20 Jahre können Sie so rund 3.174 Euro an Stromkosten sparen.

Beim Kauf eines Balkonkraftwerks ist die Qualität und Kompatibilität der Komponenten wichtig. Die meisten Sets haben zwei Module mit 800 bis 900 Watt. Der Wechselrichter gibt maximal 600 Watt ab, aufgrund der Obergrenze in Deutschland. Anbieter wie Anker oder Ecoflow bieten Wechselrichter mit Software-Update auf 800 Watt an.

Ein optionaler Stromspeicher kann bis zu 90 Prozent der erzeugten Energie speichern. Die Kosten für einen Speicher liegen bei etwa 1.000 Euro, je nach Modell und Kapazität.

Was ist ein Balkonkraftwerk und wie funktioniert es?

Ein Balkonkraftwerk, bekannt als Mini-PV-Anlage, ist eine effiziente Lösung zur Stromerzeugung. Es besteht aus Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Anschlusskabel. Dieses Kabel verbindet die Anlage direkt mit dem Hausnetz über eine Steckdose. So können Haushalte Stromkosten sparen und gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen.

Komponenten eines Balkonkraftwerks

Die Hauptbestandteile eines Balkonkraftwerks sind:

  • Solarmodule: Sie wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Die Leistung der Module kann bis zu 2 Kilowatt erreichen. In Deutschland ist die Einspeisung auf 800 Watt begrenzt.
  • Wechselrichter: Er wandelt den Gleichstrom der Solarmodule in Wechselstrom um, der im Haushalt nutzbar ist.
  • Anschlusskabel: Der Strom wird über das Kabel direkt ins Hausnetz eingespeist, meist über eine Steckdose.

Funktionsweise einer Mini-PV-Anlage

Ein Balkonkraftwerk wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Solarzellen erzeugen Gleichstrom, der durch einen Mikro-Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Der Strom kann im Haushaltsnetz genutzt werden, um den Verbrauch aus dem öffentlichen Netz zu senken.

Ein 300-Watt-Modul kann bei optimaler Ausrichtung jährlich 200 bis 300 kWh erzeugen. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh können Haushalte 10 bis 20% ihrer Stromkosten einsparen. Das entspricht jährlich 90 bis 180 € für einen Zwei-Personen-Haushalt.

Leistung Deckungsgrad des täglichen Strombedarfs Jährliche Einsparungspotenziale
300W 20-30% 360 Euro
600W 50-60% 520 Euro

Die Installation von Balkonkraftwerken ist oft einfach, da sie als „Plug and Play“ konzipiert sind. Es ist jedoch wichtig, technische Richtlinien zu befolgen und die Anlage beim zuständigen Netzbetreiber anzumelden. Eine Registrierung im Marktstammregister der Bundesnetzagentur ist ebenfalls notwendig.

Vorteile und Nachteile eines Balkonkraftwerks

Balkonkraftwerke sind eine attraktive Option, um Strom umweltfreundlich und kostengünstig selbst zu erzeugen. Doch es gibt auch Nachteile, die man vor dem Kauf bedenken sollte.

Umweltfreundliche und kostengünstige Stromerzeugung

Ein großer Vorteil von Balkonkraftwerken ist die umweltfreundliche und kostengünstige Stromerzeugung. Mit einer Leistung von bis zu 600 Watt können sie jährlich 400 bis 900 kWh Strom erzeugen. Das entspricht etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs eines Zwei-Personen-Haushalts.

Durch die Nutzung des Solarstroms können Haushalte ihre Stromkosten um etwa 148 Euro pro Jahr senken.

Einfache Installation und Wartung

Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Installation und Wartung. Die Montage der Solarmodule am Balkongeländer oder an der Hauswand ist unkompliziert und kann oft selbst gemacht werden. Die Wartung ist minimal, da die Anlage robust und bewegungslos ist.

Die Solarmodule haben eine Leistungsgarantie von 25 Jahren.

Begrenzte Leistung und Abhängigkeit von Wetterbedingungen

Zu den Nachteilen gehört die begrenzte Leistung. Mit maximal 600 Watt (künftig eventuell 800 Watt) können die Anlagen nur einen Teil des Strombedarfs decken. Die Stromproduktion hängt stark von den Wetterbedingungen ab.

An sonnigen Tagen kann ein 600-Watt-Balkonkraftwerk zwischen 2,4 und 4,8 kWh Strom erzeugen. An bewölkten Tagen wird weniger Strom produziert.

Vorteile Nachteile
Umweltfreundliche Stromerzeugung Begrenzte Leistung (max. 600-800 Watt)
Kostengünstig (Ersparnis ca. 148 €/Jahr) Abhängigkeit von Wetterbedingungen
Einfache Installation und Wartung Keine Rückvergütung für Einspeisung
Lange Lebensdauer (25 Jahre Garantie) Relativ hohe Anschaffungskosten

Für viele überwiegen die Vorteile eines Balkonkraftwerks. Trotz der begrenzten Leistung und der Wetterabhängigkeit ermöglichen sie kostengünstige Stromerzeugung und tragen zum Klimaschutz bei. Die Anschaffungskosten von 700 bis 1.700 Euro amortisieren sich nach etwa 5 bis 8 Jahren.

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Wichtige Faktoren beim Kauf eines Balkonkraftwerks

Beim Kauf eines Balkonkraftwerks sind mehrere Faktoren entscheidend. Eine optimale Leistung und Rentabilität hängen von der Auswahl der Komponenten ab. Es ist wichtig, die individuellen Gegebenheiten zu berücksichtigen.

Leistung und Effizienz der Solarmodule

Die Leistung der Solarmodule ist ein zentraler Aspekt. Ein typisches Solarmodul weist eine Ausgangsleistung von 350 bis 470 Watt auf. Die maximale Leistung sollte mindestens 800 Watt betragen, um die Einspeisemenge zu erhöhen. Ein Balkonkraftwerk kann unter optimalen Bedingungen zwischen 430 und 1.720 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.

Qualität und Kompatibilität des Wechselrichters

Der Wechselrichter ist das Herzstück eines Balkonkraftwerks. Er wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um. Achten Sie auf die Kompatibilität mit den Solarmodulen und die hohe Qualität. Seit Mai 2024 darf der Wechselrichter maximal 800 Watt leisten.

Speichermöglichkeiten für überschüssige Energie

Ein Speicher für überschüssige Energie ist nützlich, hier kommt das Balkonkraftwerk mit Speicher ins Spiel. So wird die Speicherung und spätere Nutzung der Energie ermöglicht. Dies verbessert die Eigenversorgung und die Rentabilität. Überlegen Sie, ob ein Speicher für Ihre Bedürfnisse sinnvoll ist.

Befestigungsmöglichkeiten und Ausrichtung der Module

Die Befestigung und Ausrichtung der Solarmodule beeinflussen die Leistung stark. Idealerweise sollten die Module nach Süden ausgerichtet sein und einen Neigungswinkel von 30 bis 40 Grad haben. Stellen Sie sicher, dass die Befestigungsmöglichkeiten an Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse vorhanden sind.

Balkonkraftwerk-Set Leistung Jährliche Stromerzeugung Kosten
Single-Variante 400 Watt 430 kWh ab 200 Euro
Duo-Modell 800 Watt 860 kWh 300 bis 800 Euro
Quattro-Option 1.600 Watt 1.720 kWh ab 600 Euro

Komplettpakete für Balkonkraftwerke gibt es in verschiedenen Größen. Es gibt Single-Variante, Duo-Modell und Quattro-Option. Diese Sets erleichtern die Anschaffung, da alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind.

Anmeldung und Vorschriften für Balkonkraftwerke

Wer ein Balkonkraftwerk betreiben möchte, muss bestimmte Vorschriften beachten. Bis Mai 2024 war eine Anmeldung beim lokalen Netzbetreiber gesetzlich vorgeschrieben. Zudem musste das System innerhalb eines Monats im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden.

Ab dem 16. Mai 2024  haben sich die Regeln geändert. Die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt. Stattdessen ist nur noch die Eintragung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur nötig. Die Anmeldung wurde somit vereinfacht und umfasst nur wenige, einfache Daten.

Änderungen der Vorschriften für Balkonkraftwerke ab 2024

Mit den neuen Vorschriften für Balkonkraftwerke ab 2024 gibt es wichtige Änderungen:

  • Die zulässige Maximalleistung wird von 600 auf 800 Watt erhöht.
  • Der Anschluss über Schuko-Stecker wird offiziell erlaubt.
  • Mieter erhalten einen rechtlichen Anspruch auf die Installation von Balkonkraftwerken.
  • Im Rahmen des vereinfachten Anmeldeverfahrens sind maximal 800 W Wechselrichterleistung und 2 kWp Modulleistung zulässig.

Die Anmeldung selbst verursacht keine unmittelbaren Kosten. Nach der Anmeldung könnte der alte Stromzähler durch den Netzbetreiber ausgetauscht werden. Eigentümer müssen das Balkonkraftwerk innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren. Eine fehlende Anmeldung könnte theoretisch zu einem Bußgeld führen, obwohl bisher keine Fälle von Strafen bekannt sind.

Obwohl Anlagen mit 800-Watt-Wechselrichtern angemeldet werden können, bleibt die offizielle Erlaubnis für die Stromeinspeisung bis zur Fertigstellung der entsprechenden VDE-Produktnorm Ende 2024 auf 600 Watt begrenzt. Die Betriebsführung eines Balkonkraftwerks vor dem Umbau auf einen 2-Richtungszähler ist neuerdings erlaubt.

Kosten und Rentabilität eines Balkonkraftwerks

Die Kosten für ein Balkonkraftwerk hängen von Leistung und Ausstattung ab. Sie reichen von 249,00€ bis 2.104,00€. Für ein 800-Watt-Set zur Selbstmontage liegen die Preise zwischen 500 und 1.200 Euro. Dank Förderprogrammen und steuerlichen Vorteilen können die Anschaffungskosten deutlich gesenkt werden. Zuschüsse von mehreren hunderten Euro sind möglich.

Eine optimale Ausrichtung des Balkonkraftwerks ist für die Rentabilität entscheidend. Ein gut positioniertes 800-Watt-System kann jährlich bis zu 800 kWh Strom erzeugen. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent pro kWh ergibt sich eine jährliche Ersparnis von etwa 280 Euro.

Leistung Jährliche Stromerzeugung Jährliche Ersparnis (bei 35 Cent/kWh) Amortisationszeit
800 Watt 800 kWh 280,00 € ca. 2,5 Jahre

Die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks liegt bei etwa drei bis vier Jahren. Durch geschickte Ausrichtung kann sich die Investition schon nach rund 2,5 Jahren amortisieren. Über die Laufzeit von bis zu 25 Jahren können Mini-PV-Anlagen eine beträchtliche Summe an Stromkosten einsparen.

Die Erzeugung von Öko-Strom durch Balkonkraftwerke trägt zur Entlastung der Umwelt bei und reduziert die Notwendigkeit der Ausbeutung fossiler Brennstoffe.

Seit Januar 2023 sind Balkonkraftwerke von der Mehrwertsteuer befreit. Zudem erlauben nationale gesetzliche Erleichterungen seit April 2024 eine Wechselrichterleistung von bis zu 800 Watt und eine Modulleistung von 2000 Watt. Mit optionalen Batteriespeichern bis 6,7 kWh Kapazität lässt sich die Rentabilität weiter steigern.

Fazit

Balkonkraftwerke bieten eine effektive Möglichkeit, Stromkosten zu senken und zum Klimaschutz beizutragen. Preise variieren zwischen 500 und 800 Euro für leistungsstarke Modelle. Günstigere Alternativen sind bei Discountern wie Aldi oder Lidl erhältlich. Die Investition in ein Balkonkraftwerk amortisiert sich in der Regel nach etwa 4,5 Jahren. Steigende Strompreise können die Amortisationszeit verkürzen.

Die optimale Stromerzeugung erfordert sorgfältige Planung. Dazu gehören die Leistung, der Montageort und die Ausrichtung der Module. Die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Registrierung im Marktstammdatenregister sind dank vereinfachter Regeln für Balkonkraftwerke mit typischerweise zwei Modulen und einer Leistung bis 600 Watt unkompliziert. Balkonkraftwerke sind somit eine sinnvolle Investition, um langfristig Stromkosten zu sparen und die Energiewende voranzutreiben.